Hitze

Dystonie und Hitze

Hier erfährst Du etwas zu möglichen Auswirkungen von Hitze auf Dystonie


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Dystonie und Temperaturen

über 30 Grad Celsius

Dystoniebetroffene leiden tatsächlich

unter Hitze mehr als gesunde Menschen!

Ein Notarzt bzw. eine Notärztin sollte von Dystoniebetroffenen bei Überhitzung stets dann über die 112 kontaktiert werden, wenn starke Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen und/oder Übelkeit eingesetzt haben, um - durch ein

gezieltes medizinisches Eingreifen -

eine „dystone Krise“ zu vermeiden.

Hitze, Hitze, Hitze, Hitze:

Hilfe, ich schwitze!


Der Sommer, gepaart mit den Auswirkungen des Klimawandels, beschert uns aktuell eine Hitzeperiode nach der Nächsten. Abkühlung an den Abenden und in den Nächten; eher Fehlanzeige! Hinzu kommt, dass sich in den kommenden Jahren das überaus heiße Sommerwetter auch in Deutschland verstetigen dürfte.


Von "Hitze" wird in der Medizin gemeinhin gesprochen, wenn die Außentemperaturen 30 Grad Celsius übersteigen.


Hitze führt zu Hitzestress. Bei Menschen, Tieren und Pflanzen gleichermaßen. Hitzestress löst, zumindest bei Menschen, zudem vielfältige Hitzeerkrankungen aus. Diesbezüglich besonders gefährdet sind zum einen Menschen, die körperlich in der Sonne oder in nicht-klimatisierten Räumlichkeiten arbeiten (müssen). Zum anderen Personen, die bereits vom Grunde her zum wenig Trinken neigen. Schließlich betroffen sind chronisch Kranke, deren Erkrankung unmittelbar oder mittelbar Einfluss auf die Regulation ihrer natürlichen Körpertemperatur nehmen. Dystone Bewegungsstörungen zählen dazu, vor allem dann, wenn sie in generalisierter oder segmentaler Form vorliegen.


Dystoniebetroffene neigen aufgrund ihrer dystonen Symptome tagsüber regelmäßig zu einer leicht erhöhten Körpertemperatur (36-37 Grad Celsius), da sie bzw. ein Teil ihrer Skelettmuskeln stets aktiv sind. Dies führt sodann dazu, dass sie bereits bei mäßiger körperlicher Anstrengung oder bei normalen sommerlichen Temperaturen eher ins Schwitzen geraten. Bei sehr hohen  Temperaturen überhitzen sie folglich leichter, als grundsätzlich gesunde Menschen. Hinzu kommt, dass ihre dystoniebedingt erhöhte Muskelspannung einem raschen Abkühlen der Körpertemperatur durchaus im Wege steht.


Dystonieerkrankte "leiden" also nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich mehr unter Hitze, als gesunde Menschen. In der Folge sind sie vergleichbar häufig von sogenannten „Hitzeerkrankungen“, wie Hitzeerschöpfung, Sonnenstich oder Hitzschlag, betroffenen.


Hinzu kommt, dass die "Hitzetoleranz" bei Dystoniebetroffenen variieren kann. Akute Infekte, Menstruation, Wechseljahre, die Einnahme bestimmter Medikamente sowie der „aktuelle Flüssigkeitshaushalt“ machen z.B. noch anfälliger

für „Hitzeerkrankungen“.

"Dystoniemedikamente" bei Hitze

Hier geht es zur "Heidelberger Hitze-Tabelle"

"Bei Dystonie wird Hitze viel

zu sehr unterschätzt!"

Weniger ist bei Hitze zumeist mehr!


Dystoniebetroffene nehmen im Regelfall unterschiedliche Medikamente ein, um ihre Symptome zu lindern. Die Wenigsten wissen jedoch, dass bestimmte Medikamente bei Hitze stärker wirken als sonst.


Folgende dystoniebezogene "Stoffklassen" bzw. Wirkstoffe, die Bestandteil verschiedener verschiedener Medikamenten sind, zählen dazu:


  • Anticholinergika (Trihexphenidyle), z.B. Parkopan, Artane etc.


  • Benzodiazepine, z.B. Lorazepam, Clonazepam, Rivotril etc.


  • Opioide, z.B. Buprenorphin, Tilidin, Tramadol Naloxon etc.,


Weitere Hinweise siehe "Heidelberger Hitze-Tabelle" (Roten Button links aktivieren.).


Wie auch immer: Bei Hitze wirken die vorgenannten Medikamente im Regelfall "doppelt so doll". Eine Überdosierung wider Willen, also durch unangepasste Einnahme bei Hitze, führt häufig zu Schläfrigkeit, Benommenheit, Muskelschwäche, Sehschwäche, Atemnot und  Herzrhythmusstörungen.


Sollten die Symptome sehr stark sein, bitte nicht zögern, die 112 zu rufen! So oder so: Wenn entsprechende Symptome bei Hitze einschlägig sind, empfiehlt es sich den behandelnden Neurologen bzw. die behandelnde Neurologin aufsuchen und eine Dosieranpassung bei "Hitze" (über 30 Grad Celsius) besprechen.


Nicht und niemals eigenmächtig handeln!

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