Mobil oder fixiert

Dystonie  mobil oder fixiert

Hier erfährst Du in aller Kürze zu mobilen und fixierten Dystonien

#Dystonie als hyperkinetische Bewegungsstörung

#Mobile Dystonien #Fixierte Dystonien

Dystonie als hyperkinetische Bewegungsstörung

Besonders beeinträchtigt sind jene, deren gesamte Bewegung- und Haltungsmuskulatur betroffen ist (vgl. Filmsequenz unten).

Dystonie bewegt

mehr als natürlich


Bei Dystonie handelt es sich um eine sogenannte hyperkinetische Bewegungsstörung, also eine motorische Beeinträchtigung, die durch zuviel Muskelaktiväten gekennzeichnet ist.


Das Zuviel kann sich in Zittern, Zucken und Krampfen äußern. Insbesondere Letzteres führt regelmäßig zu widernatürlichen Fehlbewegungen, Fehlhaltungen und Fehlstellung. Unterschieden wird sodann zwischen mobilen und fixierten Dystonien.

Betroffene fühlen sich hilflos, manchmal wie Marionetten. Stress, gleich, ob körperlich oder seelisch, vermag das Zuviel an Muskelaktivitäten weiter zu steigern. Ähnlich wirken Infekte aller Art, das Nachlassen medikamentöser Behandlungen (Tabletten, Botolinumtoxin etc.) sowie gelegentlich auch das schleichende Unwirksamkeit von Einstellungen der Tiefen Hirnstimulation.


Bewegungsberuhigend kann Ruhe sein. Folglich wirken sich autogenes Trainining und Meditation bei zahlreichen Betroffenen diesbezüglich günstig aus.


Last not least profitiert ein Großteil der Dystoniebetroffenen von Alkohol oder THC bzw. dessen muskelentspannender Wirkung. Doch Achtung: Hier und dort sind Dystoniebetroffenen, die regelmäßig zur muskulären Entspannung Alkohol und/oder THC konsumieren in eine die Gesundheit schädigende Abhängigkeit geglitten.


Schlussendlich vermögen starke Hormonschwankungen ähnliches zu bewirken, Schwangerschaften scheinen dystone Haltungs- und Bewegungsstörungen ein wenig zu lindern, die Wechseljahre hingegen eher zu verstärken.

Mobile Dystonien

Wenn sich Teile oder der gesamte Körper

fortwährend widernatürlich bewegt


Für eine Dystonie bzw. dystone Bewegungsstörungen sind unwillkürliche, andauernde Muskelaktivitäten charakteristisch, die im Wachzustand Betroffener bizarr anmutende, insbesondere wurmartige oder schraubende Bewegungen zur Folge haben.


Diese widernatürlichen Bewegungen folgen stereotypen Mustern. Sie laufen überwiegend auf ein und die selbe Art und Weise ab. Ein vorwiegend tonisches (langsames) oder phasisches (regelmäßiges) bzw. rhythmisches An- und Entspannen der Muskulatur sind ausschlaggebend dafür. Dystone Haltungs- und Bewegungsstörungen, bei denen sich die betroffenen Gliedmaßen bewegen bzw. bewegt werden können, werden deshalb als "mobile Dystonien" bezeichnet.

Fixierte Dystonien

Dystone Fehlstellungen


Fixierte dystone Körperhaltungen, also dystone Körperglieder, die aufgrund einer dauerhaften Überanspannung weder aktiv noch passiv bewegt werden können, sind selten. Bislang wurde entsprechende Fehlstellungen bei wenigen Patienten mit einer fortgeschrittenen idiopathischen Dystonie beschrieben (vgl. Videosequenz links).


Etwas häufiger kommen fixierte Dystonien dagegen bei symptomatischen Dystonien mit strukturellen Schädigungen in der Schaltzentrale des Gehirns (Basalganglien) oder in Folge neurodegenerativer Erkrankungen vor.


Überdies stellt eine fixierte dystone Körperhaltung das Kernsymptom einer Gruppe von Haltungs- und Bewegungsstörungen ohne jedwede nachweisbare  Hirnschädigungen bzw. hirnorganische Fehlfunktion dar. Hierzu zählen  posttraumatisch fixierte Dystonie, das komplexe regionale Schmerzsyndrom mit fixierter Dystonie und das Kausalgie-Dystonie-Syndrom.


Der Kern der Kontroverse berührt die Frage, ob es sich bei der fixierten Dystonie, mit oder ohne vorausgegangenem Trauma, um eine primär funktionelle oder um eine primär organische Erkrankung handelt. Vgl. hierzu auch J. Faehndrich, P. Grosse, F. Doepp (2010): "Die fixierte Dystonie – ein seltenes Krankheitsbild?". Thieme Verlag.

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