Dystonie Psychotherapie(n)

Hier erfährst Du etwas zu Psychotherapie bei Dystonie

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Dystonie und Psychotherapie

Der Schlüssel zu einem befriedigenden Therapieerfolg ist häufig die ganzheitliche Betrachtung einer erkrankten Person:

Körper und Seele gleichermaßen!

Bei einer Psychotherapie handelt es sich um ein professionelles sowie methodenbasiertes Gesprächserfahren zur Linderung oder Heilung eines der Gesundheit bzw. dem Wohlbefinden abträglichen seelischen Zustandes.


Entsprechende Verfassungen können Ausfluss von Erziehung und/oder Sozialisation im Umgang mit sich selbst und/oder der erfahrenen Interaktion mit Mitmenschen sein. Sie sind sozusagen die Summe sozialen (Er)Lebens. In selteneren Fällen wurden sie durch bewusst oder unbewusst traumatische Erfahrungen ausgelöst.


Dystoniebetroffenen wird regelmäßig in folgenden Fällen eine Psychotherapie empfohlen:


  • Diagnose einer "funktionellen Dystonie", also einer dystonen Bewegungsstörung infolge eines Traumas oder anderen psychischen Störung.


  • Ungeklärte Verschlimmerung der Symptome bei infolge einer isolierten, kombinierten oder komplexen Dystonie.


  • Nicht erklärbarer Wirkverlust von Therapien, z.B. Tabletten, Botolinumtoxininjektionen oder einer Tiefen Hirnstimulation.


  • Verdacht einer "Anpassungsstörung" an eine Dystonie und ihre damit einhergehenden Lebensveränderungen.

Angst vor Psychotherapie?

Sprechen ist aller Linderung Anfang!

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass insbesondere negativer Dauerstress dystone Symptome verschlimmern kann!

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass negativer Dauerstress die Wirksamkeit von Medikamenten aller Art sowie der Tiefen Hirnstimulation,

spürbar reduzieren kann.

Psychotherapie ist weder das Eingeständnis

eigener Schwächen noch peinlich!

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Psychotherapie bei oder gegen Dystonie?

Ja. Nein. Vielleicht. Eher nicht.

Oder etwa doch?


Stress - vor allem in psychoemotionaler Form - ist einer der wesentlichen Verstärker dystoner Symptome. Eine Verringerung von Stress bedeutet regelmäßig eine Verbesserung eben dieser.


Manchem bzw. mancher gelingt es, seinen bzw. ihren Stress selbstständig zu reduzieren, indem er bzw. sie einen alternativen Umgang mit seinen bzw. ihren sogenannten Stressoren - etwa Arbeit, Betreuung von Familienangehörigen oder Haushalt - findet. Arbeitsstunden werden reduziert, Familienhilfe organisiert etc.


Liegt der Stress jedoch sozusagen "in" einem selbst, also im persönlichen Umgang vor allem mit negativen Stressoren, ist guter Rat teuer.


Oder:

  • Was tun, wenn Arbeit bzw. (D)ein Chef oder (D)eine Chefin als anstrengend empfunden wird?
  • Was tun, wenn die eigene Familie nicht bereit ist, Dich zu unterstützen?
  • Was tun, wenn Dich die Blicke oder Worte Dritter beschämen?


Hilfreich vermag eine Heiltherapie in Form einer Psychotherapie zu sein.


Zahlreiche Dystoniebetroffene erhalten von ihren behandelnden Neurologinnen und Neurologen, vor allem bei nicht erklärbarer Verschlechterung ihrer Symptome, die Empfehlung, eine Psychotherapie zu versuchen. Dies vor allem dann, wenn andere Ursachen ausgeschlossen werden konnten.


Bekannt ist, dass Stress - in welcher Form auch immer - dystone Symptome zum einen nachhaltig verschlechtern können und, zum anderen zu bewirken vermögen, dass Medikamente, auch Botolinumtoxin (unbenommen von vorhandenen Antikörpern), oder gar eine Tiefe Hirnstimulation nicht so wirken, wie sie - ohne Dauerstress - tatsächlich wirken könnten.


Wie auch immer: Die Reaktionen zahlreicher Dystoniebetroffener auf die Empfehlung einer Psychotherapie reichen regelmäßig von


  • "Nee, schon klar, nur weil er/sie jetzt nicht weiter weiß, schiebt er/sie mich auf die 'Psychoschiene'." über


  • "Was soll das denn nun? Ich bin doch nicht bekloppt!" von


  • "Um Himmelswillen, dass mache ich nicht, wer weiß, was daraus kommt." bis


  • "So ein Quatsch, dass bringt ja sowieso nichts! Die Zeit hefte ich mir nicht an die Backe.".


Hinzu kommen Ängste mit Blick darauf, was denn andere darüber denken würden. Selbstscham und Scham! Ein Cocktail, der Betroffene die Empfehlung ihrer Behandlerinnen und Behandeln immer wieder in den Wind schlagen lässt (...).


Es werden weitere Medikamente erbeten, höhere Dosen eingenommen, Injektionsintervalle reduziert, die Stimulation der Tiefe Hirnstimulation wieder und wieder angepasst. Und: Nichts! Spätestens jetzt solltest Du sie in Angriff nehmen, die Dir empfohlene  Psychotherapie, denn DU hast nichts zu verlieren!

Chronische Erkrankungen und seelische Gesundheit

Zum Aktionsbündnis Seelische Gesundheit

Gleichsam, wie unser Körper erkranken kann, kann dies auch unsere Seele. Die menschliche Seele ist die Gesamtheit des Erlebens und Empfindens, genauer genommen von uns selbst und unserer Umwelt sowie deren Wechselbeziehungen.


Gleichsam, wie unser Körper eine Verletzung erleiden kann, kann dies auch unsere Seele; es gibt demgemäß physische wie psychische Trauma.


Körperlich beeinträchtigt zu sein, ist eine Sache, seelisch eine Andere. Körperliche Beeinträchtigungen sind gesellschaftlich akzeptiert. Seelische Beeinträchtigungen deutlich weniger.


Wie auch immer: Nicht selten zieht eine körperliche Erkrankung mit den aus hier resultierenden Beeinträchtigungen, so auch bei Dystonie, über kurz oder lang eine seelische Beeinträchtigung nach sich. Chronische Schmerzen, Erschöpfung, körperliche Andersartigkeit und die Beeinträchtigung von Körperfunktionen gehen, im wahrsten Wortsinn, eben nicht spurlos an den Betroffenen vorbei.


Die gesellschaftliche Mangelakzeptanz psychischer Beeinträchtigungen, gleich woraus diese resultieren,  liegt zum einen darin begründet, dass körperliche Beeinträchtigungen sichtbar sind bzw. sichtbar gemacht werden können, geistige regelmäßig nicht. Und, was man nicht sehen kann, kann es auch nicht wirklich geben, so die vielfach irrige Annahme. Zum anderen wird eine psychische Beeinträchtigung von Unkundigen reflexhaft mir einer "geistigen Behinderung" gleichgesetzt. Gleichsam völlig falsch.


Demgemäß werden Menschen, die psychische beeinträchtigt sind, leicht stigmatisiert, will heißen von anderen als "negativ" bzw. "weniger wert" oder gar "minderwertig" betrachtet und, darauf fußend, mitunter auch absonderlich behandelt. So wird in ihrer Anwesenheit eher abfällig über sie gesprochen. Es werden vielsagende Blicke ausgetauscht. Psychisch beeinträchtigte Menschen gelten als unberechenbar, Freunde brechen den Kontakt ab, Arbeitskollegen ziehen sich zurück.


Seelische Beeinträchtigungen lassen sich, je nach Art, Ursache und Dauer, wie folgt untergliedern:


  • Psychische Belastung
  • Psychische Krise
  • Psychische Störung
  • Psychischer Erkrankung


Aller Aufklärung zum Trotz haben Menschen mit psychischen Erkrankungen auch heute noch mit den Folgen von Stigmatisierung zu kämpfen. Die Angst vor Zurückweisung und Ausgrenzung ist für sie eine enorme Belastung, die sich auch negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken kann.

Psychologinnen und Psychologen

Psycholog:innen sind bestrebt, die psychische und mit hier häufig auch verbundene physische Gesundheit Einzelner, spezieller Gruppen bzw. Teile der Gesellschaft zu verbessern.


Dazu gehört es, bestehende Therapien anzuwenden und ggf. weiterzuentwickeln, um zunächst zu verhindern, dass sich eine "psychische Schieflage"  zu einer psychischen Störung oder gar Erkrankungen auswächst. Sollte indes eines der letzteren bereits vorliegen, gilt es sich dieser mit jener Methode therapeutisch anzunehmen, die zum einen eine Linderung verspricht und zum anderen auch von den Betroffenen akzeptiert wird; denn "Psychotherapie ist eben nicht "Psychotherapie".