Hier erfährst Du etwa zu verschiedenen Dystonie bezogenen Darmstörungen
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Multifunktionales Hohlorgan in Form
eines Muskelschlauches
Der menschliche Darm ist ein gewundener Muskelschlauch, der vom Magen, bzw. seinem Ausgang, bis zum After reicht.
Die Hauptaufgabe des Darms ist es, Nahrung zu verdauen. Im Darm werden aber auch verschiedene Hormone produziert. Außerdem spielt er eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr sowie unserem Flüssigkeitshaushaltes.
Der Darm unser "Bauchgehirn"
In unserem Bauch verbirgt sich eine dezentrale Schaltzentral unseres Nervensystems, das ähnlich funktioniert wie unser Gehirn in unserem Kopf und, auch wenn wir uns das nur schwer vorstellen können, mit diesem auch noch verbunden ist, Wissenschaftler:inne bezeichnen es als enterisches Nervensystem oder schlicht auch als "Bauchgehirn".
Eine Darmstörung liegt vor, wenn Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen und/oder Entleerungsstörungen über einen längeren Zeitraum bestehen.
Vom Grunde her wird zwischen unspezifischen und spezifischen Darmstörungen unterschieden.
Bei einer dystonen Darmstörungen handelt es sich demgemäß um eine funktionelle Darmstörung, da die Ursache nicht auf den Darm selbst zurückzuführen ist.
Lesetipp
Dystonie kann auf den Darm schlagen.
Dystonie bzw. dystone Symptome betreffen vom Grunde her nicht den Darm, weder, was die Verdauung, noch Ausscheidung anbelangt. Dies liegt darin begründet, dass Dystonie ausschließlich die quergestreifte Muskulatur beeinträchtigt, also unsere Skelettmuskulatur, demgemäß jene, die für unsere Körperbewegung zuständig ist.
Innere Organe, zumindest unsere Hohlorgane - so auch unser Darm - sind natürlich gleichsam mit Muskulatur ausgekleidet. Bei ihr handelt es sich jedoch um sogenannte glatte Muskulatur, die von anderen Hirnarealen gesteuert wird, als unsere Skelettmuskulatur.
Dennoch kann Dystonie zu Darmstörungen führen! Dies liegt darin begründet, dass Medikamente die Aktivität des Darms und damit auch die Ausscheidung beeinflussen können. Verstopfung kann gleichsam wie Durchfall daraus resultieren. Völlegefühl und Druck im Oberbauch sowie Darmkneifen können hinzu kommen. Außerdem kann dystone Skelettmuskulatur, die den Darm umgibt, diesen irritieren und somit Einfluss auf die Verdauung und Ausscheidung nehmen. Manchmal liegt die Ursache für Darmstörungen auch in beidem begründet.
Darm und Darmstörungen sind nicht jene Themen, mit denen man sich befassen mag. Im Gegenteil: Sie sind, zumindest für Laien regelmäßig mit Scham behaftet. Auch oder insbesondere deshalb leiden Betroffene häufig lange still, bis der Darm einfach nicht mehr will!
Stuhlinkontinenz steht für einen andauernden unkontrollierten Abgang von
Luft, Schleim und Kot.
Der Gastroenterolog bzw. die Gastroenterologie sind jene Fachärzte:innen, die sich besonders
gut mit Darminkontinenz und
Darmdiagnostik auskennen.
Bei dystonen Darmstörungen sind Abführmittel grundsätzlich NICHT das Mittel der Wahl!
Meditation, progressive Muskelentspannung und ähnliches, vermögen die eigentlichen
Therapien zu unterstützen.
Wenn Dystonie den Darm bewegt!
Dystonie ist eine Bewegungsstörung, die unmittelbar lediglich unsere Skelettmuskulatur betrifft, also jene Muskeln, die über Bänder, Sehnen und anderes Gewebe mit unseren Knochen verbunden sind. Diese Muskulatur wird aufgrund ihres Erscheinungsbildes auch als quergestreifte Muskulatur bezeichnet.
Innere Organe – zumindest sogenannte Hohlorgane, wie Darm, Harnblase, oder Blutgefäße – verfügen gleichsam über eine Muskulatur. Diese Organmuskulatur ist jedoch glatt und wird von anderen Hirnareale gesteuert als unsere Bewegungsmuskulatur, weshalb sie nicht unmittelbar von Dystonie betroffen sein kann.
Davon unbenommen berichten insbesondere Betroffene einer Generalisierten oder Axialen Dystonie von „dystonen Darmproblemen“, die in Einzelfällen bis zur Stuhlinkontinenz führen können.
Diese dystoniebezogenen Darmstörungen sind darauf zurückzuführen, dass die den Darm umgebende Skelettmuskulatur (zumeist Bauch- und Rückenmuskeln) den Darm fortwährend schubsen, beiseite drücken oder mitunter auch zeitweilig abklemmen können. In milden Fällen führt dies zu einem Darmkneifen. Bei einigen Betroffenen sammelt sich Luft im Darm, was Druck im Oberbauch mit und ohne stechende Schmerzen auslösen kann. In schweren Fällen kann dies häufige Toilettengänge zur Folge haben. In Einzelfällen löst dies gar eine Stuhlinkontinenz aus.
Was tun, wenn guter Rat teuer ist: Du hast Dystonie und bis von einer Darmstörung betroffen? Zunächst einmal empfiehlt es sich, wenn die Störungen länger als 14 Tage anhalten, den Hausarzt bzw. die Hausärztin aufzusuchen. Und nein: Du magst Dich schämen. Verständlich. Doch für Ärztinnen und Ärztin ist das Thema nicht ungewöhnlich. Darum muss es auch Dir nicht peinlich sein.
Wie auch immer: Zunächst gilt es, evtl. gemeinsam mit einem Facharzt, mögliche – vor allem Dystonie unabhängige Ursachen – auszuschließen. Parallel dazu bietet es sich an, von Anbeginn einen Neurologen bzw. eine Neurologin beratend hinzuzuziehen.
Sollten Deine Darmstörungen tatsächlich von einer dystonen Rumpf- und oder Rückenmuskulatur herrühren gilt es, in einem nächsten Schritt, Möglichkeiten ihrer Linderung zu überlegen und zu erproben. Im Vordergrund sollte dabei das Herabsetzen des Tonus der den Darm umgebenden Muskulatur und nicht eine Behandlung des Darms stehen. Oder: Die Gabe bzw. Einnahme von Abführmitteln u.ä. sollte grundsätzlich unterbleiben, da der Darm ja schließlich nicht das eigentliche Problem ist!
Nicht zuletzt ist der Erfolg einer Therapie, die unmittelbar auf die Verdauung abzielt, zumeist nicht von Dauer. Im Gegenteil: Zahlreiche Betroffene machen sich auf diese Weise eine weitere gesundheitliche Baustelle auf, indem sie ihren eigentlich, was die Verdauung anbelangt, gut funktionierenden Darm, schlussendlich ruinieren.
Doch wie nun lässt sich der Tonus der den Darm irritierende Rumpfmuskulatur herabsetzen. Zum einen können zentral wirkende Medikamente der Muskelentspannung verordnet und eingenommen werden. Zum anderen ist es ein Versuch wert, relevante den Darm umgebende Muskeln zu identifizieren und in diese Botolinumtoxin versuchshalber zu injizieren. Bei Dystoniebetroffenen, die mit einer Tiefen Hirnstimulation oder einer Intrathekalen Baclofenpumpe versorgt sind, empfiehlt sich eine Einstellungsanpassung.
Wenn "es" in die Hose geht
Wider dem Ekel und der Scham
Erst nur "Luft", irgendwann "Luft und Schleim" und dann auch noch "Stuhl". Unsere erste Reaktion. "Ihhhh, wie ekelig!". Und, wenn zudem selbst betroffen: "Oh, wie peiiiiiiiinlich!".
Richtig ist, das Stuhlinkontinenz gewiss eines der unangenehmsten Dinge ist, mit denen uns unser Körper konfrontieren kann. Wenn etwas in die Hose geht, fühlt es sich nicht nur schrecklich an. Vielmehr noch riecht es widerlich. Das gibt es einfach nichts zu beschönigen.
Die meisten von einer dystoniebeindgte Stuhlinkontinenz Betroffenen, verschweigen Dritten - auch Ärztinnen und Ärzten - ihr "peinliches Begleitssymptom". Sie versuchen sich mit Vorlagen zu helfen, kaufen "heimlich" Schutzhosen. Und, schlimmer, ziehen sich völlig zurück ...
Kann man machen, muss man aber nicht. Klicke den grünen Button links an und erfahre etwas darüber, was Du machen kannst.
Nur Mut. Mut tut insbesondere bei dystoniebedingten Darmstörungen gut!
Erinnernde Hinweise
Bei Dystonie.Online handelt es sich um eine selbsthilfebasierte, weitgehend allgemeinsprachliche Beschreibung von Dystonie und jener Aspekte, die mit dieser Bewegungsstörung im Zusammenhang stehen bzw. stehen können. Demgemäß zielt diese Website nicht auf eine wissenschaftliche Allumfasstheit ab. Davon unbenommen bin ich für jedwede Anregungen und Ergänzungen dankbar!
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