Stress

Dystonie und Stress

Hier erfährst Du etwas über Stress und seine möglichen Auswirken auf Dystonie

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Stress kann selbst- und fremdgemacht sein. Sortiere Dich und Deine Stressoren entsprechend. Sodann versuche jene zu mildern oder gar zu vermeiden, die Dich besonders

strapazieren oder belasten.

Dystonieintensivierende Stressoren

sind jene inneren und äußeren Reize, die dazu führen, dass sich Deine dystonen Symptome zeitweilig oder gar längerfristig spür-

und/oder sichtbar verschlimmern.

Sei ehrlich zu Dir selbst, was jene Stressoren sind, die Deine dystonen Symptome verschlimmern. Sortiere sie bewusst nach "selbstgemachte Stress" und "fremdgemachten Stress".


Oder: Ehrlichkeit mit seinen Stressoren

ist aller Anfang ihrer Minderung!

Der Begriff "Stress" steht zunächst einmal für die Konfrontation eines Lebewesens mit  einem ungewöhnlichen Reiz, z.B. einem lauten Knall, einem Streit oder einer akuten Erkrankung.


Stress ist grundsätzlich nützlich, denn die durch ihn ausgelösten körperlichen und seelischen  Reaktionen helfen, eine besondere Situation erfolgreich zu meistern bzw. zu überstehen.


Alltags- und gesundheitssprachlich steht der Begriff "Stress" für einen oder mehrere Reize, die einen Menschen vorübergehend oder dauerhaft zu strapazieren und damit auch zu belasten vermögen.


Grundsätzlich wird zwischen inneren und äußeren Reizen unterschieden.


  • Innere Reize sind jene strapazierenden Stimuli, die einem Menschen sozusagen innewohnen.
  • Diese können einerseits angeboren sein (körperliche und seelische Veranlagung).
  • Andererseits mag man sie erworben haben (Lebens- und alterungsbedingte Ereignisse sowie Regelprozesse, z.B. Folgen von Erkrankungen und Unfällen, Pubertät, Schwangerschaft, oder Wechseljahre).


  • Äußere Reize sind jene belastenden Stimuli, die von extern gesetzt werden
  • Umwelt, z.B. extreme Witterungsbedingungen, Luftverunreinigung etc.
  • Gesundheit, z.B. Viren, Bakterien, Pilze oder Allergien und Unverträglichkeiten, Impfungen, Nebenwirkungen therapeutischer Maßnahmen, unzureichende ärztliche Versorgung
  • Soziales, z.B. Blicke und Bemerkungen, Krisen und Konflikte sowie besondere Freunde oder außergewöhnliches Leid etc.
  • Sonstiges, z.B. Aufgaben- und Zeitdruck, unzureichende Hilfsmittel- und Pflegeversorgung, finanzelle Sorgen etc.


Strapazierende und belastende Reize werden als Stressoren bezeichnet. Dabei wird zwischen positivem Stress, dem Eustress und negativem Stress, dem Distress unterschieden. Doch gleich, ob positiv oder negativ, Stress ist Stress.


Stressreaktionen stellen dem Körper situativ mehr Energie bereit und ermöglichen Höchstleistungen. Auf Dauer aber kann Stressbelastung seelisch und körperlich krank machen oder die Symptome einer bereits vorhandenen Erkrankung spür- und sichtbar bar verschlimmern. Das gilt auch oder insbesondere für Dystonie!

Gesundheitsschädliche Kräfte

Häufige Dystoniebedingte Stressfolgen:



  • Zittern verstärkt sich.
  • Verspannungen intensiveren sich.
  • Verkrampfungen prägen sich aus.
  • Zug- und Drehbewegungen nehmen zu.
  • Stärkere Schmerzen kommen hinzu.
  • Schlafstörungen nehmen zu.
  • Sozialer Rückzug nimmt zu.

Stress ist für Dystonie schädlicher

als gemeinhin angenommen


Stress ist normal. Er warnt uns vor Gefahren. Er versetzt unseren Körper in die Lage, Höchstleistung zu bringen, getreu dem Motto: "Fight or Flight!" (dt. Kämpfe oder fliehe!). Grundlage dafür ist, dass unser Körper einen "chemischen Cocktail" als Reaktion auf Stress freisetzt, der zahlreiche Veränderungen im Körper bewirkt. Dauert Stress an, schadet er dem Körper auf vielfältigste und nachfolgend skizzierte Weisen:


  • Atmung; (zu) schnell und (zu) flach, Müdigkeit, Antriebslosigkeit (...)


  • Nervensystem; Kopfschmerzen, Nervosität, Reizbarkeit, Abgeschlagenheit (...)


  • Muskulatur; Ziehen, Zittern, Verspannen vor allem im Schulter-, Nacken- und Hals- sowie Mund- und Kieferbereichen (...)


  • Magen-Darm; Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Sodbrennen, Übelkeit (...)


  • Herz-Kreislauf; Herzrasen, hoher Puls, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen (...)


  • Fortpflanzung; unregelmäßige Menstruation, reduzierte Libido, Impotenz

Zervikale Dystonie und Stress

Wenn der Kopf völlig aus der Reihe tanzt!


Bei der Zervikalen Dystonie, also der dystonen Bewegungsstörungen des Nackens und des Halses, handelt es sich um die "Dystonieform", von der weltweit die meisten Menschen - so auch in Deutschland - betroffen sind.


Sehen sich Betroffene einer Zervikalen Dystonie situativ, vorübergehend oder gar dauerhaft mit erheblichem Stress konfrontiert, entwickelt deren Kopf mitunter ein muskulär bedingtes Eigenleben, welches schwer beherrschbar ist.


Hinzu kommt regelmäßig, dass jene Medikamente, die unlängst zufriedenstellend gewirkt haben, an Wirkung einbüßen oder gänzlich wirkungslos sind. Personen, die mit einer Tiefen Hirnstimulation versorgt sind stellen häufig fest, dass deren "Einstellung" einer Anpassung bedarf.


Zahlreiche Betroffene vermuten zunächst, dass sich ihre Bewegungsstörung als solche verschlimmert hätte. Dies ist jedoch nur selten der Fall!

Stress und medikamentöse Wirkverluste

Was einmal wirkt, wirkt bei Stress

mitunter nimmer mehr!


Stress - vor allem wenn länger anhalten - kann dazu führen, dass die Wirkung von Medikamenten nachlässt. Dies gilt für Tabletten, Tinkturen und Salben wie für Botolinumtoxin gleichermaßen.


Der Wirkverlust liegt darin begründet, dass sich der Stoffwechsel unter Stress beschleunigt, was wiederum dazu führt, dass die medikamentösen Wirkstoffe vom Körper rascher abgebaut werden.


Neben dem bewussten Abbau von Stress liegt es zunächst nahe, die Dosen der eingenommenen bzw. verabreichten Medikamente zu erhöhen. Bitte suche zu diesem Zweck stets Deinen behandelnden Neurologen bzw. Deine Neurologin auf. Eigene Versuche sind unverantwortlich! Dies zum einen, weil Neben- und Wechselwirkungen gut abgewogen sein wollen. Zum anderen gibt es Medikamente, deren Wirkung bei Dosiserhöhung nicht zwingend steigt. Schließlich ist beachtlich, dass Gewöhnungsprozesse beschleunigt werden können, die gleichsam eine Wirkungslosigkeit zur Folge haben können.


Finger weg von Selbstversuchen!

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