Sandifer-Syndrom

Sandifer Syndrom

Anfallsartige Dystonie

im Säuglings- und Kleinkindalter


Das Sandifer-Syndrom ist eine paroxysmale dystone Bewegungsstörung, bei der gleichzeitig ein gastro-ösophagealer Reflux (Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre) und manchmal auch ein Zwerchfellbruch besteht.


Diese Form der Dystonie beginnt meist im Säuglingsalter oder in der frühen Kindheit. Die dystone Bewegungsstörung ist durch eine zeitweilige abnorme rückwärtige Stellung des Kopfes und durch starke Krümmung des Rückens nach rückwärts gekennzeichnet.


Die dystonen Anfälle dauern 1 bis 3 Minuten und können bis zu 10 Mal am Tag - zumeist im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme - auftreten.

  • Berichtet wurde auch über Erbrechen, zu geringe Nahrungsaufnahme, Blutarmut, Oberbauchbeschwerden, Erbrechen von Blut und abnorme Augenbewegungen.


  • Die pathophysiologischen Mechanismen - also die genauen Ursachen des Zustandekommens der dystonen Symptome -sind unklar. Mehrere Studien ergaben Hinweise, dass es sich bei der dystonen Haltung um einen pathologischen Reflex handelt, der durch die reflux- und ösophagitisbedingten Schmerzen ausgelöst wird.


  • Das Sandifer-Syndrom wird mitunter fälschlicher Weise als Infantile Spasmen, Epilepsie oder Paroxysmale Dystonie diagnostiziert.


  • Eine frühe Diagnose des Sandifer-Syndroms ist entscheidend, da durch ein erfolgreiche Behandlung des Magensäurerückflusses die anfallsartige Bewegungsstörung nicht nur gelindert, sondern bestenfalls gänzlich geheilt werden kann.
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