Hier erfährst Du etwas über Dystonie und mögliche Störungen der Atmung
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Drei Dinge helfen, so der Philosoph Immanuel Kant, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
Schlafen Dystoniebetroffene schlecht, sind ihre Bewegungsstörungen tagsüber noch mühseliger,
als sie es ohnehin schon sind.
Schlaf ist die beste Medizin.
Durchschlafstörungen die Schlechteste.
Jeder Mensch wacht nachts mehrfach auf. Bis zu zehnmal die Stunde, zumeist nur für wenige Sekunden oder einige wenige Minuten.
Das Gute: Wir merken es nicht.
Erst wenn eine Wachphase länger als fünf Minuten anhält, werden wir uns dieser bewusst. Dies passiert, zumindest bei grundsätzlich gesunden Menschen, etwa ein- bis viermal pro Nacht.
Dystoniebetroffene können - je nach schwere ihrer Betroffenheit - auch häufiger bewusst aufwachen. Dies liegt darin begründet, dass mit dem nächtlichen Erwachen auch die unwillkürlichen dystonen Bewegungen wieder an Fahrt aufnehmen.
Letzteres führt dazu, dass Unruhe und/oder Schmerzen einsetzen, welche unterbewusst wahrgenommen werden und - je nach Intensität - die Betroffenen gänzlich aufwachen lässt.
Das dystoniebedingte überdurchschnittlich häufige Aufwachen hat zur Folge, dass sich Körper und Geist nicht hinreichend erholen. Tagesmüdigkeit und eine verstärkte Schmerzwahrnehmung kommen hinzu.
Wichtig ist es sodann, mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten darüber zu sprechen, damit diese eine durchschlaffördernde Therapie einzuleiten vermögen.
Etwa 10% aller Menschen sind von
Schlafstörungen betroffen.
Bei 50% aller Dystoniebetroffenen stellen Schlafstörungen ein Begleitsymptom
ihrer Bewegungsstörung dar.
Erholsamer Schlaf ist nächtliche Bettruhe
ohne unwillkürliche Bewegungen
und Schmerzen
Schlaf ist, im Gegensatz zum Wachzustand, bei grundsätzlich gesunden Menschen, ein rasch umkehrbarer Zustand des verminderten Bewusstseins und der stark reduzierten Bewegung.
Die genaue Funktion von Schlaf ist noch ungeklärt. Er dient jedoch grundsätzlich einerseits der geistigen Verarbeitung von Erlebtem sowie dem Ersinnen von Handlungsmöglichkeiten zur Bewältigung anstehender Herausforderungen, andererseits der Regeneration des Körpers im Allgemeinen sowie der Körperzellen im Besonderen.
Die Lehre vom Schlaf wird auch als Somnologie bezeichnet. Schlafstörungen, fachsprachlich auch Insomnie genannt, kann sich zum einen in dem Gefühl, schlecht ein- oder durchzuschlafen äußern und zum anderen in dem Empfinden, tagsüber vermehrt müde zu sein. Beide Beschwerdekomplexe können zudem gemeinsam auftreten.
Kurzfristige Schlafstörungen, also jene, die über wenige Tage auftreten, kommen bei allen Menschen vor. Entweder in Folge z.B. von seelischem Stress, einer akuten Erkrankung, als Nebenwirkungen von Medikamenten oder aufgrund außergewöhnlicher Wetterbedingungen. Davon unbenommen sind Schlafstörungen beharrliche Begleiter zahlreicher chronischer Erkrankungen; dystone Bewegungsstörungen zählen hinzu.
Dauern Schlafstörungen länger als vier Wochen an, sollten die Ursachen medizinisch abgeklärt werden. Dies gilt auch oder insbesondere für Betroffene dystoner Bewegungsstörungen. Einerseits, weil schlechter Schlaf dystone Symptome zu verstärken vermag. Andererseits, da mangelnder Schlaf das Schmerzempfinden steigert. Schließlich begünstigen dauerhafte Schlafstörungen psychische Störungen, wie Nervosität, Ängste oder gar Panik
Entweder so, oder so: Alles eine Frage der
Ursache der dystonen Bewegungsstörungen
Herkömmliche dystone Bewegungsstörungen, also jene in Folge einer Dystonien als eigenständige Erkrankung bzw. sogenannte "Isolierte Dystonien, ruhen im Schlaf. Dies liegt darin begründet, dass deren Ursache auf neuronaler Ebene in den Basalganglien liegt und die dortigen Nervenzellen ihre Aktivität im Schlaf runterfahren, weshalb entsprechende dystone Bewegungen im Schlaf unmöglich sind. Regelmäßiger Schlaf ist hier sozusagen eine "gute Medizin".
Neben den "Isolierten Dystonien" gibt es sogenannte "Kombinierte Dystonien" und "Komplexe Dystonien". Bei ihnen stellen dystone Bewegungsstörungen lediglich ein Symptom (von mehreren) einer anderen Erkrankung dar. Bei jenen, bei denen die Ursachen nicht in den Basalganglien verortet sind, kann es sein, dass dystone Bewegungsstörungen im Schlaf auftreten können.
Warum sich eine zervikale Dystonie beim Einschlafen verstärken kann
Zahlreiche von einer zervikalen Dystonie Betroffenen haben erhebliche Einschlafstörungen. Diese liegen unter anderem darin begründet, dass die Matratze oder das Kopfkissen ein dystone Bewegungen provozierendes Widerlager darstellt. Dieses führt wiederum dazu, dass unwillkürliche Bewegungen bestimmter Nackenmuskeln zunehmen und sich zudem Schmerzen einstellen oder verstärken können. Dunkelheit und Ruhe verstärken regelmäßig die Wahrnehmung beider Symptome und führen in der Summe zu mitunter erheblichen Einschlafstörungen.
Betroffene experimentieren nicht selten mit höhenverstellbaren Lattenrosten, unterschiedlichen Kissen und Nackenrollen. Doch mitunter helfen lediglich schlafanschiebende Medikamente, die außerdem dazu beitragen, dass sich die Nackenmuskulatur insgesamt und mit ihr die bewegungsgestörten Nackenmuskeln entspannen.
Schlafstörungen stören nicht nur die geistige Erholung, sondern auch die Regeneration
dystoner Muskulatur
Dystone Bewegungsstörungen werden zunehmend als komplexe Erkrankungen mit relevanten nicht-motorischen Symptomen, darunter auch Schlafstörungen, angesehen.
Bei dystonen Bewegungsstörungen beschränken sich Informationen zu Schlafstörungen überwiegend auf auf zervikale oder generalisierte Dystonien. Doch berichten auch Betroffene von einem sogenannten Blepharospasmus häufig von Schlafproblemen. Weitere Informationen:
Erinnernde Hinweise
Bei Dystonie.Online handelt es sich um eine selbsthilfebasierte, weitgehend allgemeinsprachliche Beschreibung von Dystonie und jener Aspekte, die mit dieser Bewegungsstörung im Zusammenhang stehen bzw. stehen können. Demgemäß zielt diese Website nicht auf eine wissenschaftliche Allumfasstheit ab. Davon unbenommen bin ich für jedwede Anregungen und Ergänzungen dankbar!
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