Paroxymale Dyskinesien (Dystonien)

Hier erfährst über dystone Bewegungsstörungen, die anfallsartig auftreten
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Anfallsartig auftretende dystone Bewegungsstörungen

Bei einer Dyskinesie handelt es sich, im Hinblick auf Bewegungsstörungen, um eine krankhafte Störung des natürlichen Bewegungsablaufs entweder bezogen auf den gesamten Körper, eine Körperregion oder ein Körperteil.
"Meine Dystonie kommt, wie ein epileptischer Anfall. Einziger Unterschied, ich bin bei
vollem Bewusstsein!"
Aussage einer Betroffenen
Phänomene zwischen
"Dystonie" und Epilepsie"
Es gibt neurologische Bewegungsstörungen, die anfallsartig auftreten, sich also keineswegs fortwährend zeigen. Bei ihnen handelt es sich um sogenannte "Paroxymale Dyskinesien"; jene Bewegungsauffälligkeiten, die in der Neurologie zwischen "Dystonie" und "Epilepsie" eingeordnet werden.
Paroxymale Dyskinesien können u.a. zu dystonen Bewegungsstörungen führen, die - so scheint es jedenfalls - aus dem Nichts auftreten und so plötzlich, wie sie gekommen sind, auch wieder verschwinden.
Grundsätzlich wird zwischen drei anfallsartigen Bewegungsstörungen unterschieden:
- Paroxymale kinesiogene Dyskinesie (PKD)
- Paroxymale non-kinesiogene Dyskinesie (PNKD)
- Paroxymale anstrengungsinduzierte Dyskinesie (PED)
Sowohl als auch sind genetisch veranlagt, will heißen, dass ihnen weder eine psychosomatisch noch psychische Störung zugrunde liegt. Und es handelt sich dann nicht um eine Epilepsie, wenn Betroffene durch den gesamten Anfall hindurch bei vollem Bewusstsein sind, unbenommen davon, ob sie mit der Außenwelt bzw. Dritten kommunizieren können oder, anfallsbedingt, auch nicht.
Paroxymale kinesiogene Dyskinesie
Quelle: Oertel, Wolfgang H. et al.: 2012
Parkinson-Syndrome und andere Bewegungsstörungen
Genmutation
Chromosom 16
Erstauftreten
Erste bis vierzigstes Lebensjahr, jedoch vorwiegend in der Kindheit
Erscheinungsformen
dyston, choreatisch oder ballistisch
Anfallshäufigkeit
mehrfach bis zu 100 mal am Tag
Anfallsdauer
Wenige Sekunden bis einige Minuten
Auslöser
Plötzliche willkürliche Bewegungen (aufstehen, hinlegen, hüpfen, etwas anheben etc.) sowie Schreckreaktionen oder Hyperventilation
Begünstigende Faktoren
Stress, Angst, Hitze, Kälte, Menstruation
Therapie
Carbamazepin u.a. Antikonvulsiva
Meditation u.a. Entspannungsübungen
Paroxymale non-kinesiogene Dyskinesie
Quelle: Oertel, Wolfgang H. et al.: 2012
Parkinson-Syndrome und andere Bewegungsstörungen
Genmutation
u.a. MR-Mutation sowie Chromosomen 2q31
Erstauftreten
Erste bis vierzigstes Lebensjahr, jedoch vorwiegend in der Kindheit
Erscheinungsformen
dyston oder choreatisch
Anfallshäufigkeit
bis zu dreimal am Tag
Anfallsdauer
Minuten bis mehrere Stunden
Auslöser
spontan, also nicht Besonderes
Begünstigende Faktoren
Alkohol, Kaffee, Tee, Nikotin, Stress sowie Erschöpfung
Therapie
Vermeidung "Genussgifte"
Clonazepam, Meditation u.a. Entspannungsübungen
Paroxymale anstrengungsinduzierte Dyskinesie
Quelle: Oertel, Wolfgang H. et al.: 2012
Parkinson-Syndrome und andere Bewegungsstörungen
Genmutation
SLC2A1-Gen sowie Glucose-Transporter Typ 1
Erstauftreten
Drittes bis dreißigstes Lebensjahr, jedoch vorwiegend in der Kindheit
Erscheinungsformen
dyston
Anfallshäufigkeit
bis einen am Tag
Anfallsdauer
15-60 Minuten
Auslöser
Körperliche Anstrengung
Begünstigende Faktoren
keine
Therapie
Ketogene Diät, Vermeidung körperlicher Anstrengung