Medikamente
Als Pharmakotherapie bezeichnet man die Behandlung von Erkrankungen und deren Folgen mit Hilfe von Arzneimitteln bzw. Medikamenten.
Medikamente enthalten Wirkstoffe, die der Heilung, Linderung oder Verhütung von Erkrankungen und Erkankungsfolgen dient.
Medikamente können in Form von Pillen, Tabletten, Kapseln, Tropfen, Saft, Sirup, Granulat, Pulver, Pasten, Salben, Emulsionen, Gels, Sprays, Pflaster, Injektionen, Infusionen oder über Pumpen verabreicht werden.
Medikamente sind, je nach Inhaltsstoffen, verschreibungspflichtig oder frei verkäuflich.
Die konkrete Ausführung der Pharmakotherapie ist die Medikation.
Es gibt keine speziellen "Dystoniemedikamente", wie es zum Beispiel Medikamente gegen Kopfschmerzen gibt. Dies liegt nicht an einer entwicklungsträgen oder gar desinteressierte Pharmaindustrie, vielmehr sind die dystonen Symptome derart vielfältig, dass es für sie kein allumfassendes "Wundermittel" geben kann.
Bei der Behandlung von Dystonie werden in der Folge Medikamente verschrieben, die einzeln oder in Kombination mit anderen, dystone Symptome zeitweilig wenigstens zu lindern vermögen.
Die Kunst bei der medikamentösen Behandlung von Dystonien besteht darin, die Wirkungen und Nebenwirkungen auf eine Weise auf einander abzustimmen, dass Dystoniebetroffene noch "alltagstauglich" sind.
Medikamentöse Darreichung
bei Dystonie
Medikamente können oral (über den Mund), anal (über den After), transdermal (über die Haut), subkutan (unter die Haut), intramuskulär (in den Muskel), intravenös (in die Vene) und intrathekal (in die Rückenmarksflüssigkeit) verabreicht werden.
Bei Dystoniebetroffenen sollte bei der Darreichungsform von Medikamenten neben den herkömmlich Dingen, wie Wirkeintritt, Wirkstabilität und Toleranz von Neben- und Wechselwirkungen, zusätzlich unbedingt auf Folgendes geachtet werden:
Medikamente bestehen grundsätzlich aus Wirk- und Hilfsstoffen (Trägersubstanzen). Neben- und Wechselwirkungen, z.B. Allergien, können sowohl von den Wirk- als auch Hilfsstoffen verursacht werden.
Medikamentenplan
bei Dystonie
Dystoniebetroffene sind schmerzgeplagt. Viele von ihnen sind von chronischen Schmerzen betroffen. Am häufigsten sind muskuloskelaterale Schmerzen, also jene Schmerzen, die aufgrund der dystonen Symptome (unwillkürliches Zittern, Zucken und Krampfen) samt ihrer Folgeerscheinungen (Fehlbewegungen, -haltungen und -stellungen) im Bewegungsapparat (Muskeln, Bändern, Sehnen du Gelenken) entstehen.
"Medizinisches Cannabis" (CBD + THC) wird in der ärztlichen Praxis zunehmend auch zur Bekämpfung von Schmerzen eingesetzt. Erste Studien liefern vielversprechende Ergebnisse für Dystoniepatient:innen.
Die Wirksamkeit liegt darin begründet, dass das "medizinische Cannabis" (CBD + THC) die Skelettmuskulatur entspannt, weshalb nach Einnahme zeitweilig die dystonen Symptome nachlassen. In der Folge nehmen Fehlbewegungen, -haltungen und -stellungen ab. Beides bewirkt, dass die muskuloskelateralen Schmerzen nachlassen, in einigen Fällen für eine Weile gar gänzlich verschwinden. Zudem hemmt "mediznisches Cannabis" wohl auch die Adrenalinausschüttung, was Stress und Ängste lindert und außerdem zur mentalen Entspannung beiträgt.
Schlussendlich stellt sich die Frage, ob es sich bei beim "medizinischen Cannabis" um eine Droge handelt. Diese ist mit einem klaren „Nein!“ zu beantworten, da es keine psychoaktive, also das Bewusstsein verändernde Wirkung entfaltet.
Doch Achtung: Es gibt CBD-haltige Produkte (ohne THC) etwa in Form von Ölen, Kosmetika, Tinkturen etc. Hierbei handelt es sich ausdrücklich nicht um "medizinisches Cannabis". Sämtliche dieser Produkte weisen einen CBD-Gehalt von unter 0,2%, weshalb sie, unbenommen des Placeboeffektes, medizinisch nachweislich wirkungslos sind und deshalb auch nicht mit gesundheitsbezogenen Aussagen beworben oder vertrieben werden dürfen.
"Lachen ist die beste Medizin!", sagt der Volksmund.
Vielleicht nicht immer die Beste, jedoch eine Wichtige!
Medikamente zur Linderung dystoner Symptome
Alles was wirkt, hat zumeist auch Neben- und Wechselwirkungen. Das Eine gilt es stets gegen das Andere abwägen. Das Einzige, worum es geht sollte, sind motorische Funktionalität und damit Lebensqualität!
Dystonie und Psychopharmaka:
Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben ...
Manche Neurologinnen und Neurologen setzen zur Behandlung dystoner Symptome Psychopharmaka ein. Hier ist große - nein, größte Vorsicht als Betroffen/r geboten!
Bevor Psychopharmaka zur Behandlung dystoner Symptomen eingenommen werden, sollten folgende Aspekte zwischen Behandler/in und Betroffnen geklärt worden sein:
Mit Schmerzen ist bei Dystonie nicht zu scherzen! Dies vor allem, weil sie dystone Symptome nachweislich auslösen oder verstärken können. Dystoniebetroffene, die von Schmerzen geplagt werden,
sollten sich ergänzend einer professionellen Schmerztherapie unterziehen.
Erinnernde Hinweise
Bei Dystonie.Online handelt es sich um eine selbsthilfebasierte, weitgehend allgemeinsprachliche Beschreibung von Dystonie und jener Aspekte, die mit dieser Bewegungsstörung im Zusammenhang stehen bzw. stehen können. Demgemäß zielt diese Website nicht auf eine wissenschaftliche Allumfasstheit ab. Davon unbenommen bin ich für jedwede Anregungen und Ergänzungen dankbar!
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