Psychotherapie

Dystonie Psychotherapie

Dystonie und Psychotherapie

Eine gesunde Seele verleiht Flügel!

Lensch (4/2022)

Seelenheil sucht Seelenpflege


Bei einer Psychotherapie handelt es sich um eine professionelle ärztliche Befassung mit der menschlichen Seele.


Eine Psychotherapie kann unter anderem zu folgenden Zwecken zum Einsatz kommen:


Als Primärtherapie zur


  • Diagnose und Behandlung einer angeborenen oder erworbenen psychischen Erkrankung.


  • Behandlung einer psychischen Störung, die fester Bestandteil einer anderen Erkrankung ist.


Als Sekundärtherapie zur


  • Behandlung einer psychischen Störung, welche die Folge einer anderen Erkrankung ist


  • Stärkung mangelausgeprägter Kompetenzen (Verhaltensweisen) zur Bewältigung des Alltags.


Wie auch immer: Psychotherapien werden mitunter kritisch gesehen. Doch: Seelenheil braucht hier und dort auch Seelenpflege, vor allem auch bei jenen, die in ihrem Alltag von einer sichtbaren chronischen Erkrankung betroffen sind.


Bei Dystoniebetroffenen können, je nach Ursache ihrer psychischen Auffälligkeiten, sowohl primäre als auch sekundäre psychotherapeutische Behandlungen in Frage kommen.

Dystonie und primäre Psychotherapie

Dystonieimanente

psychische Auffälligkeiten


Es gibt es einige wenige Dystoniearten, etwa die Myoklonus Dystonie DYT 11 oder das Parkinson-Dystonie-Syndrom, bei denen sind psychische Auffälligkeiten ein fester symptomatischer Bestandteil der Bewegungsstörung. Besonders verbreitet sind diesbezüglich Störungen im Hinblick auf Ängste, Zwänge, Impulskontrolle und Depression.


Bei Dystoniebetroffenen, bei denen psychischen Auffälligkeiten dystonieimanent sind, bieten sich sodann psychotherapeutische Primärtherapien an. Diese sollten darauf ausgerichtet sein, die Folgen der psychischen Symptome zu lindern.

Dystonie und sekundäre Psychotherapie

Körperlich sichtbare Auffälligkeiten zeitigen, so sie von Dauer sind, regelmäßig auch seelische Wirkung.

Eine starke Seele vermag

dystone Symptome zu lindern!

Wenn Dystonie in der Folge auch

die Seele krank macht


Bei den Dystonien handelt es sich höchst überwiegend um hirnorganische Bewegungsstörungen. Oder klar formuliert: Eine Dystonie ist grundsätzlich kein körperlicher Ausdruck eines vermeintlich psychischen Problems! 


Davon unbenommen verstärken sich dystone Symptome regelmäßig infolge körperlichen und seelischen Stresses. Hinzu kommt, dass zahlreiche Dystoniebetroffene „sekundäre psychische Störungsmuster“ aufweisen. Vergeleichsweise häufig kommen sozialer Rückzug, Traurigkeit, aggressives Kommunikationsverhalten, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen vor.


Wie auch immer: Psychische Begleitsymtome einer Dystonie können sich infolge von Scham aufgrund körperlicher Fehlhaltungen oder Dysfunktionen sowie dauerhafte Schmerzen ergeben. Beeinträchtigungsbezogene Voreingenommenheiten Dritter, fragwürdige Blicke und Getuschel vermögen der Seele überdies Schäden zuzufügen.


Gleich, wodurch, „sekundäre psychische Störungsmuster“ verstärken sodann den herkömmlichen Alltagsstress. Seelischer Dauerstress ist die Folge, der sodann eine Dystonie fortwährend, im wahrsten Wortsinn, zu befeuern vermag! Dystone Symptome sind deshalb mitunter schlimmer, als sie eigentlich sein müssten. Unsäglich!


Guter Rat kann teuer sein. Doch Personen, die von diesem Phänomen betroffen sind, können etwas tun! Hilfreich kann eine „adjuvante“ also „unterstützende Therapie“, hier in Form einer psychotherapeutische Begleitbehandlung sein, welche einzig und allein auf die Bewältigung der Erkrankungsfolgen abzielt. Gegenstand dieser Therapie ist demgemäß keineswegs die Suche nach einer vermeintlich psychischen Ursache der Dystonie. Im Gegenteil! Damit alle – Neurolog:innen, Dystoniebetroffene und Psychotherapeut:innen – hinsichtlich des Zwecks der Psychotherapie auf der sicheren Seite sind, sollte Folgendes auf dem Therapierezept stehen: „Adjuvante Psychotherapie zur Unterstützung der Erkrankungsfolgen bei organischer  Dystonie“, oder so ähnlich (…).

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