Hier erfährst zu Dystonien, die auf die Einnahme bestimmter Psychopharmaka beruhen.
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Es gibt Antipsychotika der alten Generation, die einen Rezeptor blockierenden Wirkstoff enthält und der neuen Generation, die mehrere Rezeptoren blockierende Wirkstoffe aufweisen. Die der neuen Generation sind weniger gefährlich, was das Auslösen einer tardiven Dystonie anbelangt.
Quelle: Schneider und Möller: Bewegungsstörungen bei endometabolischen Erkrankungen. In: Deuschel et al: Parkinsonsyndrom und andere Bewegungsstörungen. Thieme 2021.
Bestimmte Medikamente, bzw. Wirkstoffe in diesen, können eine Dystonie auslösen. Einige führen zu akuten Dystonien, die verschwinden, wenn der Wirkstoff den Körper wieder verlassen hat.
Bestimmte Psychopharmaka, hier vor allem jene, die Einfluss auf den Dopaminstoffwechsel nehmen, vermögen bei etwa 30% aller Patient:innen, in den ersten Wochen nach ihrer Einnahme, tardive Dyskinesien, und selten auch tardive Dystonien auszulösen. Die entsprechenden Symptome nehmen über Wochen zu, bis sie ein stabiles Niveau erreicht haben und sich auf diesem, als chronische, regelmäßig nicht heilbare neurologische Bewegungsstörung, einpendeln.
Die Einnahme von Antipsychotika und Neuroleptika sind diesbezüglich besonders betrachtenswürdig. Sollten diese verabreicht werden müssen, weil andere Therapien wirkungslos sind, fällt der ärztlichen Prävention eine herausragende Bedeutung zu.
Patient:innen sind zunächst umfassen aufzuklären. Dem sollte sich anfänglich Kontrollen im Wochen-, sodann Monats- und später Jahresrhythmus anschließen, bei denen besonders nach der Entwicklung von körperlicher Auffälligkeiten, in Form von Bewegungsstörungen, Ausschau gehalten wird. Zudem empfiehlt es sich, Angehörige einzuweihen, da zahlreiche Betroffene entsprechende Symptome anfänglich selbst kaum wahrnehmen.
Der Begriff "Bonbonzeichen" steht in der Neurologie für langsame sich wiederholende Bewegungen der Zunge im Mundraum, die den Eindruck erwecken,
als würde etwas gelutscht.
Auch Zwerchfell und Kehlkopf können betroffen sein, was zu Atemstörungen, Atemgeräuschen und Stimmstörungen führen kann.
Hohes Lebensalter, weibliches Geschlecht und die langzeitige Dauereinnahme von Psychopharmaka, hier insbesondere Antipsychotika, begünstigen
die Entstehung einer tardiven Dystonie.
Das abrupte Absetzen kann eine tardive Dystonie zeitweilig gleichsam verschlimmern, wie die Einnahme von Anticholinergika.
Seltene ist ist selten,
dennoch kommen sie vor!
Erinnernde Hinweise
Bei Dystonie.Online handelt es sich um eine selbsthilfebasierte, weitgehend allgemeinsprachliche Beschreibung von Dystonie und jener Aspekte, die mit dieser Bewegungsstörung im Zusammenhang stehen bzw. stehen können. Demgemäß zielt diese Website nicht auf eine wissenschaftliche Allumfasstheit ab. Davon unbenommen bin ich für jedwede Anregungen und Ergänzungen dankbar!
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