Erschöpfung

Dystonie Begleitsymptom Erschöpfung

Hier erfährst Du etwas zu Erschöpfungszuständen aufgrund von Dystonie


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Dystonie und "Doomscrolling"

Keine schlechten Nachrichten

sind gute Nachrichten!

Weniger ist für unser Wohlbefinden mehr!

Wenn keine oder wenige

Nachrichten eine Therapie sind.


Dystonie erschöpft. Körperlich wie seelisch. Je nach Betroffenheit, Therapie und Umfeld mal mehr mal weniger. "Doomscrolling" kann bei chronisch Erkrankten - so auch Dystoniebetroffenen - den Zustand der Erschöpfung verstärken.


Beim "Doomscrolling" (sprich "duhmskrolling") handelt sich um den  fortgesetzten Konsum schlechter Nachrichten am Handy; der sich schlimmstenfalls zu einer Sucht auswachsen kann, nämlich dann, wenn Menschen unentwegt und nahezu dauerhaft schlechte Nachrichten, also Mitteilungen von Unfällen, Krisen, Katastrophen und Kriegen, an ihrem Handy, auf ihrem Tablet oder einem anderweitigen Bildschirm lesen.


Beim "Doomscrolling" – eine Wortschöpfung aus dem Englischen »doom« (Untergang oder Verderben) und »scrollen« (Verschieben des Bildschirms) - giert unser Gehirn nach schlechten Neuigkeiten. Dieses  Phänomen liegt darin begründet, dass unserem Gehirn negative Wörter und Schlagzeilen rascher auffallen als positive; dies gilt für Warnhinweise und Verkehrsschilder wie für Schlagwörter und Überschriften. Schließlich möchte unser Gehirn uns vor möglichen Schäden schützen. Ein Schutzmechanismus sozusagen!


Die Psychologie bezeichnet dieses Phänomen als  "Negativity Bias", zu deutsch "Negativverzerrung".

Dadurch, dass wir negative Nachrichten vorrangig und damit stärker wahrnehmen, stressen sie auch mehr, was - wenn ununterbrochen konsumiert - zunächst unser Gehirn und später auch unseren Körper erschöpfen kann. Dies vermag nicht nur depressive Störungen auszulösen. Hinzu kommen nicht selten Lethargie und psychosomatisch verstärkte Schmerzen.


Was tun? Expert:innen empfehlen ein zeitlich reglementiertes Konsumieren von Nachrichten, gleich welcher Art. Ein "Zwischendurch" und "Mal eben" ist, im wahrsten Wortsinn, "Gift für unser Gehirn". Also "Pushnachrichten" am Handy deaktivieren und Neuigkeiten des Tages maximal ein oder zwei Mal bewusst konsumieren.

Dystonie und Erschöpfung

Ich möchte. Ich will. Ich muss. Ich kann aber nicht!

Ich bin so müde. Mir tut alles weh.

Ich will nur noch schlafen.

Wenn Körper und Geist müde sind und

Du dennoch nicht zur Ruhe kommst.


Als Erschöpfung wird ein fortgesetzter bzw. nicht enden wollender körperlicher oder seelischer Zustand der Ermüdung bezeichnet.


Dystoniebetroffene kennen zumeist beides. Sie sind einerseits körperlich erschöpft, weil ihre Muskulatur fortwährend unkontrollierbar "arbeitet". Andererseits sind sie vielfach auch  seelisch erschöpft, weil die Bewegungsstörung  funktionsbeeinträchtigend ist und Schmerzen verursacht. Hinzu kommen nicht selten  Unmut, Wut, Frust, Scham und Trauer, nicht (mehr) so funktionieren zu können, wie andere es tun.

Grundsätzlich gilt: Je ausgeprägter (d)eine Dystonie sowie die aus ihr resultierenden Beeinträchtigungen und je fordernder (d)ein persönlicher, familiärer, beruflicher sowie freizeitbezogener Alltag, desto ausgeprägter regelmäßig sowohl die physische als auch psychische Erschöpfung. Schlafmangel kann muss jedoch keine Rolle spielen. Sorgen und Nöte vermögen indes, vor allem wenn lang anhaltenden oder gar dauerhaft, Erschöpfungszustände zu verstärken.

Dystonie und Besorgniserschöpfung

Dystonie ist nicht der Spiegel Deiner Seele.

Die Intensität Deiner dystonen Symptome kann jedoch etwas über Deinen körperlichen und/oder seelischen Stresspegel aussagen.

Stress zu leugnen erzeugt bei

chronisch Erkrankten noch mehr Stress!


Stress passiert nicht.

Stress ist eine (D)eine Art,

wie Du auf bestimmte Dinge reagierst.


Sorgen und Nöte, vor allem wenn lang anhaltend oder schlimmstenfalls gar dauerhaft, können zu einer besonderen Form der Erschöpfung führen, der sogenannten "Besorgniserschöpfung", eine Art der seelischen Müdigkeit, dies sich bisweilen zu einer depressiven Störung oder gar Depression auswachsen kann.


Eine "Besorgniserschöpfung" kann aus persönlichen, familiären, beruflichen oder gesellschaftlichen Belangen erwachsen. Gängige "Erschöpfer" sind


  • Eigene seelische Unzulänglichkeiten, Pessimismus, Katastrophismus, "Übellaunismus", übersteigerte Kontrollbedürfnisse etc.


  • Chronische Erkrankung und unzureichende Therapie(möglichkeiten)


  • Familiäre Konflikte, z.B. Trennung oder verhaltensbesondere Angehörige


  • Geldsorgen, Wohnungsnöte und Arbeitslosigkeit


  • Versorgungskonflikte, z.B. mit Krankenkassen, Behörden, Pflegediensten, Hilfsmittelanbietern


Hinzu kommen als Bedrohung empfundene  gesellschaftliche  Situationen, vor allem jene, die länger anhalten oder mit Gefahren für Leib und Leben einhergehen. Die Corona-Pandemie sowie der Ukraine-Krieg sind aktuelle Beispiele.


Sorgen, selbst an Covid zu erkranken, Angst davor, das Angehörige an Covid erkranken; Sorgen, der Ukraine-Krieg könnte Verwandte und Freunde betreffen sowie die Angst vor einer Ausweitung des Geschehens, unter Umständen mit eigener Betroffenheit, verschlimmern bei chronisch Erkrankten - so auch Dystoniebetroffenen - häufig deren ohnehin schon vorhandene körperliche sowie seelische Erschöpfung.


Die "Erschöpfungszunahme" führt bei sodann Dystoniebetroffenen mitunter dazu, das sich deren Symptome deutlich spür- und auch sichtbar  verschlimmern. Erschwerend kommt hinzu, dass gängige Therapien weniger oder schlimmstenfalls garnicht mehr wirksam sind. Dies liegt darin begründet, dass der "seelische Dauerstress" die Stoffwechsellage verändert, was wiederum Einfluss auf die Wirksamkeit von Medikamenten, gleich welcher, nehmen kann.


Die medikamentöse Wirkbeeinträchtigung kann sowohl für Tropfen, Tinkturen und Tabletten als auch Injektionen, zum Beispiel mit Botolinumtoxin oder Baclofen, gelten. Dies liegt darin begründet, dass, wenn sich der Stoffwechsel stressbedingt beschleunigt, mehr "Wirkstoff" verbraucht und demgemäß benötigt wird.


Auch bei jenen Dystoniebetroffenen, die mit einer Tiefen Hirnstimulation versorgt sind, können Dauerstress und Erschöpfung eine Anpassung der Stimulationsparameter erfordern. Vergleichbares  kann für heiltherapeutische Verfahren gelten. Übungen, die zunächst einmal wirksam waren, bedürfen mitunter der Anpassung.

Dystonie und Erschöpfungsarten

Dystoniebetroffene benötigen tagtäglich zahlreiche kurze Pausen, um durch den Tag zu kommen.

Ein Mittagsschlaf lädt bei vielen Dystoniebetroffenen den "Akku" auf,

da Dystonie im Schlaf grundsätzlich ruht.


Erschöpfung nicht gleich Erschöpfung


Bei Erschöpfung wird zwischen akuten, subchronischen und chronischen Erschöpfungszuständen unterschieden.


  • Akute Erschöpfung ist das Ergebnis einer außergewöhnlichen situativen Belastung, die nach einer kurzen Zeit der Erholung wieder vollständig abklingt.


  • Subchronische Erschöpfung resultiert aus Phasen der außergewöhnlichen Belastung, zu deren Abklingen es gleichsam Phasen der Erholung bedarf.


  • Chronische Erschöpfung ergibt sich aus längerfristigen oder dauerhaft außergewöhnlichen Belastung, die auf herkömmliche Weise nicht von selbst abzuklingen vermag.


Die subchronische und chronische Erschöpfung gehen regelmäßig mit folgenden Symptomen einher:


  • Physische Begleiterscheinungen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Kraftlosigkeit bzw. Schwäche
  • Schlafstörungen


  • Psychische Begleiterscheinungen
  • Konzentrationsschwäche
  • Nervosität und Reizbarkeit
  • Emotionale Labilität


Ein Teil der Betroffenen wird appetitlos. Andere beginnen hingegen maßlos zu essen.


Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von Erschöpfung unterschieden, wobei die Übergänge fließend sein können:


  • Physische Erschöpfung als Folge einer längerfristigen oder durchgehend überdurchschnittlichen außergewöhnlichen körperlichen Anstrengung.


  • Psychische Erschöpfung als Folge einer außergewöhnlichen oder fortdauernden seelischen Belastung. 

Dystonie und körperliche Erschöpfung

Dystonie ist "Dauersport"

Dauerhafte fehlangespannte Muskulatur führt zu dauerhafter körperlicher Erschöpfung.

Eine Redewendung besagt:

"Wer sich bewegt, der bzw. die hat verloren!".


Dystoniebetroffenen sind demgemäß "Dauerverlierer:innen".




Dystoniebetroffene sind häufig (sub)chronisch erschöpft. Dies zuvorderst körperlich, was in erster Linie an den Symptomen der Bewegungsstörungen - dem Zittern, Zucken und Krampfen der Skelettmuskulatur und den damit einhergehenden unwillkürlichen Fehlbewegungen, Festhaltungen und Fehlstellungen liegt - die es dauerhaft zu beherrschen bzw. auszugleichen gilt.


Bereits das Erledigen persönlicher Dinge des Alltags, seien es Körperpflege, An- und Ausziehen sowie Nahrungszubereitung und -aufnahme können für Dystoniebetroffene anstrengend sein, da ihr Körper mitunter nicht das macht, was er sollte. So ist bereits der Alltag ist für nicht Wenige außerordentlich anstrengend. Haus und Hof, Garten, Einkaufen, Kinderbetreuung und andere "täglichen Pflichten" kommen hinzu. Vom Arbeiten ganz zu schweigen.


Ferner ist für zahlreiche Dystoniebetroffene körperlich erschöpfend, dass ihre Symptome zu kleineren und größeren Missgeschicken aller Art führen, deren Beseitigung zu den Anstrengungen des Alltages hinzukommen. Regelmäßig Dinge fallen zu lassen, etwas umzustoßen oder zu verschütten "bereichern" zum Alltag vieler Dystoniebetroffenen.


Überdies kostet nicht wenige Dystoniebetroffene der Versuch des Verbergens auffälliger Fehlbewegungen gleichsam körperliche Kraft. Dystoniebedingt aufzufallen oder gar angestarrt zu werden, ist zudem seelisch anstrengend.


Wie auch immer: Grundsätzlich gilt: Je ausgeprägter eine Dystonie, also je mehr Körperteile betroffen sind, desto erschöpfender ist sie für die Betroffenen. Hinzu kommt ihre Zugänglichkeit für Therapie einerseits und die Therapiebereitschaft der Betroffenen andererseits. Außerdem vermögen Schmerzen zur Erschöpfung - körperlich wie seelisch - beizutragen.


Einschlaf- und Durchschlafstörungen erschweren sodann die Erholung. So bewegt sich bei den meisten Dystoniebetroffenen der Körper auch im Liegen weiter, was das Einnehmen einer gemütlichen Einschlafposition und damit das Einschlafen durchaus erschweren kann. Schließlich ist körperliche Erschöpfung eine Mitursache für psychische Erschöpfung.

Dystonie - Wider der Erschöpfung


Dystoniebetroffene sollten, mehr denn gesunde Menschen, bewusst mit ihren Kräften haushalten. Grundlage des "Kräftemanagements" ist zunächst einmal ein strukturierter Tagesablauf mit wenigstens einer längeren Ruhepause. Regelmäßige Schlafenszeiten sind gleichsam bedeutsam.


Täglich Frischluft und Bewegung fördern ebenso Erholung wie eine ausgewogene Ernährung. Wochenenden sollten mehr auf Ruhe und Erholung denn Erlebnisse ausgerichtet eine. Urlaube gilt es dort zu verbringen, wo ein bekömmliches Klima vorherrscht.


Ferner sollte man wenigstens einmal im Jahr - vornehmlich zum Ende des Winters - bei seinem Hausarzt bzw. seiner Hausärztin ein Blutbild machen lassen, um Mangelerscheinungen, etwa Eisen, Vitamin B12 oder Vitamin D - als Ursache auszuschließen.


Zudem gilt es, sich jenen Therapien zu stellen, die ärztlich verordnet worden sind, wohl wissend, dass Dystonie eine fortwährende therapeutische Befassung bedarf und Therapiemüdigkeit für viele kein Fremdwort ist. Hilfreich vermag eine Maßnahme der stationären Rehabilitation zu sein, die im Regelfall alle zwei Jahre beantragt werden kann.


Stark von Dystonie Betroffene sollten für sich prüfen,

ob und inwiefern eine Unterstützung im Haushalt und Garten hilfreich sein könnte.


Liegen erhebliche Funktionsbeeinträchtigungen vor, sollten Dystoniebetroffene nicht davor zurück scheuen, bei der Pflegekasse einen Pflegegrad zu beantragen, um sich regelmäßig persönliche Hilfe im Alltag zu ermöglichen.


Ist die gesellschaftliche Teilhalbe im Alltag erschwert, empfiehlt es sich zudem eine amtliche Schwerbehinderung geltend zu machen bzw. einen Grad der Behinderung beim zuständigen Landesamt für Soziales zu beantragen.


Zur Unterstützung im Erwerbsarbeitsleben besteht unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, auf eine Arbeitsassistenz zurückzugreifen, die vom Arbeitgeber, dem Sozialamt oder der Agentur der Arbeit beim Vorliegen eines bestimmten Grades der Schwerbehinderung finanziert wird.


Selbstdisziplin und Selbstfürsorge können helfen, (sub)chronische körperliche Erschöpfung bei Dystonie zu lindern, wohl wissend, dass das sich fortwährend um sich selbst kümmern gleichsam anstrengend sein kann ...

Erschöpfung Angehöriger

Belastendes Begleitphänomen


Dystonie ist - so oder so - auch für unmittelbare Angehörige von Dystoniebetroffenen mitunter sehr anstrengend, Kräfte zehrend und damit erschöpfend. Ein nicht zu unterschätzendes Phänomen!


Es liegt in der Natur der Sache, dass Angehörige zunächst hier und dort helfend unterstützen, in die Bresche springen oder gar pflegerische Aufgaben übernehmen. Doch auf Dauer ist dies nicht nur anstrengend. Vielmehr vermag Dystonie auf diese Weise auch Angehörige verschleißend zu erschöpfen.


Stopp! Gut gemein ist nicht immer gut gemacht. Eine erschöpfte Person im Haus, ist bereits eine zu viel. Deshalb gilt es auch unmittelbare Angehörige von Dystoniebetroffenen gezielt vor Überforderung und Erschöpfung zu schützen.


Folgende Grundsätze sollten diesbezüglich beachtet werden:


  • Angehörige brauchen regelmäßige Auszeiten, wie Dystoniebetroffene ihre Ruhezeiten benötigen.


  • Angehörige dürfen und sollten nicht dauerhaft für zwei wirken und werkeln. Wirksame Unterstützung von Dritten ist gefragt.


  • Angehörige von Dystoniebetroffenen sollte man stets gleichsam nach ihrem Wohlbefinden fragen, da sie selten von sich aus klagen.

Chronisches Erschöpfungsyndrom


Erschöpfungszustände, die länger als sechs Monate andauern, gelten als chronisch. Sie können einerseits die Folge einer fortdauernden allgemeinen körperlichen und/oder seelischen Überforderung sein. Andererseits kann sie als Folge einer  Erkrankung oder Behinderung einstellen.


Das chronische Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrom, CFS) zeichnet sich dadurch aus, dass keine klare medizinische Ursache für die andauernde Erschöpfungssymptomatik gefunden werden kann. Ein weiteres Kennzeichen ist, dass die Beschwerden schon bei geringen Belastungen auftreten und/oder sich durch Erholungsphasen nicht oder nur ungenügend verbessern.


Beim CFS gehen die Erschöpfungsbeschwerden mit nicht erholsamem Schlaf, Konzentrations- bzw. Gedächtnisstörungen, Halsschmerzen, empfindlichen Lymphknoten, Gelenkschmerzen oder Muskel- bzw. Kopfschmerzen einher. Die genauen Ursachen sind bisher unklar.


Vermutet werden Regulationsstörungen des Immunsystems ...


"Work in progress!" ...

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