Entwicklungstypen

Dystonie  Entwicklungstypen

Hier erfährst Du in aller Kürze etwas zur entwicklungsbezogenen Typisierung von Dystonie

#Grundlegende dystone Entwicklungstypen

#Dystonie Typ 1 #Dystonie Typ 2

Grundlegende dystone "Entwicklungstypen"

Langsame oder

rasche Entwicklung


Dystonie bzw. dystone Bewegungsstörungen können als eigenständige Erkrankung, Syndrom oder Symptom vorkommen. Mögliche Ursachen sind vielfältig. Doch eines ist grundsätzlich allen gemein: Entweder entwickeln sie sich langsam oder rasch. Demgemäß wird, was ihre Entwicklung (Pathogenese) anbelangt, allgemein zwischen zwei Dystonietypen unterschieden:


"Dystonietyp 1" & "Dystonietyp 2"

Dystonie Typ 1

"Typ" - eine durch bestimmte charakteristische Merkmale gekennzeichnete Art.

Langsam, stetig, aber sicher ...


Die überwiegende Mehrheit der Dystonien bzw. dystonen Haltungs- und Bewegungsstörungen entwickeln sich eher langsam. Vom Auftreten bzw. Wahrnehmen erster Symptome bis zur vollständigen Vollausprägung vergehen im Durchschnitt fünf Jahre. (vgl. hierzu u.a. Dressler (2023): "Dystonie für Neurologen - Ein Update").


Dystonien, die sich entsprechend langsam aber stetig entwickeln, werden allgemein als "Dystonietyp 1" bezeichnet. Typisch für diesen ist


  • Entwicklung grundsätzlich über 3 - 5 Jahre (bedingte Progredienz)
  • Erreichen eines stabilen dystonen Zustandes (Plateauphase)
  • Sodann kein/kaum Fortschreiten der Bewegungsstörung (keine Progredienz)*
  • Jedoch auch keine Rückentwicklung (keine Remission)


* Ein schleichendes Therapieversagen kann eine Verschlimmerung (Progredienz) "vortäuschen". Dies etwa, wenn die Wirkung von Tabletten und/oder Botolinumtoxin nachlässt oder das fortwährend "lernende Gehirn" Einstellungen der Tiefen Hirnstimulation (THS) unwirksam macht.

Dystonie Typ 2

Epigenetik

Befasst sich mit dem "Ein- und Ausschalten" von Genen, unabhängig der Veränderung

des Gens selbst.

Dystonie von jetzt auf gleich


Einige wenige Dystonien bzw. dystonen Haltungs- und Bewegungsstörungen entwickeln sich von jetzt auf gleich. Gestern noch motorisch unauffällig. Heute dystoniebetroffen, sozusagen.


Dystonien, die sich schlagartig entwickeln, werden allgemein als "Dystonietyp 2" bezeichnet.

Typisch für diesen ist


  • Außergewöhnlicher Stress (Extremstress)
  • Rapid onset, Entwicklung binnen 6 Monaten (rasante Ausprägung)
  • Wenigstens Zweidrittel Rückentwicklung dystoner Symptome nach Stressbewältigung (Remission)


Obgleich Extremstress der Auslöser den Dystonietyp 2 darstellt, ist die Erkrankung als solches gleichwohl genetisch veranlagt. So schaltet der Stress lediglich ein entsprechend mutiertest Gen ein, was zum Ausbruch der Bewegungsstörung führt.

Share by: