Auslöser

Dystonie  Auslöser

Hier erfährst Du, was eine anhaltende Dystonie bzw. dystone Bewegungsstörungen auslösen kann

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Mögliche Auslöser dystoner Bewegungsstörungen

Die vielfältigen Auslösemöglichkeiten bedingt u.a. die Schwere einer gesicherten Diagnose.

Viele Ursachen möglich


Genauso wenig, wie es "die" Dystonie gibt, vielmehr zahlreiche dystone Bewegungsstörungen, so gibt es auch nicht "den" Auslöser, sondern zahlreiche Möglichkeiten, die eine anhaltende, also chronische Dystonie auszulösen vermögen.


Bekannte bzw. herkömmliche "Dystonieauslöser" lassen sich wie folgt gliedern:


  • Gendefekte
  • monogenetisch
  • komplexgenetisch
  • Hirndefekte
  • Hirnfehlbildung
  • Hirnschädigung
  • Erkrankungen
  • Neurologische Erkrankungen
  • Infektionserkrankung
  • Autoimmunerkrankung
  • Krebserkrankungen
  • Medikamente
  • Drogenkonsum
  • Verletzungen aller Art
  • Bagatellverletzungen, wie Zerrung, Verstauchung und Schnitte
  • Bänder- und Sehnenrisse
  • Knochenbrüche
  • Quetschungen
  • etc.
  • Überbeanspruchung
  • Vergiftungen


Hinzu kommen bestimmte psychische Störungen und Erkrankungen unterschiedlicher Art.


Wie auch immer: Je nach Ursache einer dystonen Bewegungsstörung, lässt sich diese bildgebend nachweisen, oder eben auch nicht.

Dystonie nach Imap-Injektion

Oder: Später ist "man" immer schlauer!


Imap ist ein Neuroleptikum, dass in den 90er und 2000er Jahren zahlreichen Personen mit "seelischen Befindlichkeitsstörungen"mauch hausärztlich injiziert, also gespritzt worden ist.


Heute weiß man, dass diese IMAP-Injektionen chronische Dystonien ausgelöst haben bzw. auszulösen vermögen, sogenannte "Tardive Dystonien" (durch bestimmte Medikamente hervorgerufene), chronische Bewegungsstörungen, die Betroffene sodann ein Leben lang beeinträchtigend begleiten.


Und, die Folge? Das Medikament IMAP darf heute nur von Neurologinnen und Neurologen sowie Psychiaterinnen und Psychiatern, nach einschlägiger Risikoabwägung, mit Blick auf eben diese nicht seltene und sodann lebenslang beeinträchtigende Nebenwirkung, streng kontrolliert verabreicht werden.

Genetisch bedingte Dystonien

Nicht jede/r der bzw. die ein oder mehrere Dystoniegene in sich trägt, bildet auch zwingend

eine Dystonie bzw. dystone Symptome aus.

Bei Verdacht einer "dystoniegenetischen" Bewegungsstörung bedarf es besonderer bildgebender Verfahren, um diese nachweisen zu können, da das Gehirn in Gänze wie ein gesundes Gehirn aussieht. Die Fehlfunktion liegt innerhalb bestimmter Nervenzellen und ist ist deshalb grundsätzlich sozusagen unsichtbar.

 Dystonien aufgrund

genetischer Veränderungen


Der Mensch verfügt über rund 30.000 Gene. Hierbei handelt es sich um "mikrobiologische Bausteine" in Form von erbinformative Funktionseinheiten für den "Aufbau und Betrieb" des menschlichen Körpers.


Genauso, wie es Gene gibt, welche Größe, Augen- und Haar- oder Hautfarbe bedingen, so gibt es Erbinformationen, die für die Motorik, also die vom Gehirn gesteuerten Bewegungen, bedeutsam sind.


Gene können fehlerhaft vererbt werden oder spontan mutieren, will heißen, sich infolge bestimmter Bedingungen verändern.


Im Zusammenhang mit Dystonien bzw. dystonen Bewegungsstörungen hat die Humangenetik mittlerweile eine Reihe sogenannter "Dystonie-Gene" identifizieren können. Unterschieden wird in der Folge zwischen monogenetisch und komplexgenetisch verursachten Dystonien. 


Bei monogenetischen Dystonien ist genau ein Gen verändert, was zu dystonen Bewegungsstörungen führt. Aktuell sind rund 25 monogestische Dystonien bekannt, die humangenetisch mit der Abkürzung "DYT + Ziffer" (1-25)  gekennzeichnet werden. Dank des humangenetisch-technischen Fortschritts werde jährlich weitere Varianten entdeckt.


Bei komplexgenetischen Dystonien wird davon ausgegangen, dass bestimmte genetische Voraussetzungen gepaart mit "bestimmten anderen Bedingungen" dystone Bewegungsstörungen auszulösen vermögen. Als "bestimmte Bedingungen" kommen besondere Medikamente, Drogen, körperlicher und seelischer Extremstress, extreme motorische Überbeanspruchung und Infekte sowie Vergiftungen in Frage.


Dystonie bzw. dystone Bewegungsstörungen, die mono- oder komplexgenetischen Ursprungs mit Bezug zu einem Dystonie-Gen sind, lassen sich mit einfachen bildgebenden Mitteln nicht darstellen. Oder anders formuliert: Das an bestimmten Stellen von einer entsprechenden Genveränderung betroffene Gehirn sieht so aus wie ein gesundes Gehirn.

Dystonie infolge von Hirnfehlbildung und Hirnschaden

Bei Hirnfehlbildung handelt es sich um angeborene organische Andersartigkeiten des Gehirns infolge einer vererbten oder spontanen Genmutation, Infektion, Vergiftung (Alkohol, Drogen, Pestizide etc.), oder Medikamenteneinnahmen während der Schwangerschaft


Hirnschaden oder Hirnschädigung ist ein Sammelbegriff für verschiedene Funktionsstörungen des Gehirns. Einerseits werden Hirnschäden danach beurteilt, ob das gesamte Gehirn oder nur bestimmte Regionen betroffen sind.


Betrifft die Hirnfehlbildung oder der Hirnschaden das Kleinhirn, die Basalganglien und oder den bestimmte Teile des Motorkortex können dystone Bewegungsstörungen die Folge sein.


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