Nicht-Invasive Hirnstimulation

Dystonie Nicht-Invasive Hirnstimulation

Nicht-Invasive Hirnstimulation


Der Begriff der Hirnstimulation (HS) steht für ein Aktivieren oder Hemmen von Nervenzellen im Gehirn. Eine Hirnstimulation kann invasiv und nicht-invasiv erfolgen.


  • Invasive Verfahren gehen mit einem Eröffnen des Schädels und Eingriff am Gehirn einher.


  • Minimalinvasive Verfahren bezeichnen jene Eingriffe, bei den kleinstmögliche Trauma (Verletzungen von Knochen, Gewebe etc.) herbeigeführt werden.


Nicht-Invasive Verfahren der Hirnstimulation werden als transkranielle Hirnstimulation bezeichnet. Bei ihnen wird durch die geschlossene Schädeldecke hindurch Einfluss auf das Gehirn genommen.

Transkranielle Hirnstimulation

Bei der Transkraniellen Hirnstimulation wird durch die geschlossene Schädeldecke hindurch, vermittels  Auflegen einer elektrischen, magnetischen oder elektromagnetischen Spule, aktivierenden oder hemmenden Einfluss auf die darunter liegenden Hirnareale genommen.

Arten Transkranieller Hirnstimulation


Es gibt vier Verfahren der transkraniellen Hirnstimulation.


  1. Transkranielle Magnetstimulation (TMS)
  2. Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) 
  3. Transkranielle Wechselstromstimulation (tACS) 
  4. Transkranielle Rauschstromstimulation (tRNS)

 

Allen gemein ist, dass über das gezielte Annähern oder Auflegen einer „Spule“ auf den Kopf die Aktivität und Erregbarkeit der unter ihr liegende Hirnareale elektrisch, magnetisch oder elektromagnetisch aktiviert oder gehemmt werden.


Bei Dystoniebetroffenen werden aktuell erste Versuche mit TMS durchgeführt. Bei ihnen wird auf unterschiedliche Bereiche des Motorcortex abgezielt, jene Bereiche in der Hirnrinde, über welche die hirnorganische Steuerung der Willkürmotorik, also die Steuerung der gezielten Bewegung erfolgt.


Im Hinblick auf Dystonie zielt die Forschung der transkraniellen Hirnstimulation auf eine nachhaltige Veränderung die Bewegung steuernden Nervenaktivitäten ab. Das heißt, man hofft neuroplastische Veränderungen sozusagen von außen "anschubsen" zu können, damit die Wirkung auch über den Zeitraum der eigentlichen Stimulation hinaus, zumindest für eine Weile, anhält. 


Nebenwirkungen sind bei Verfahren der transkraniellen Hirnstimulation gering. Es kann zu Kopfschmerzen und Müdigkeit kommen. Bei Dystoniebetroffenen mit einer Tiefen Hirnstimulation (THS) sollte allerdings besondere Vorsicht walten. Die THS ist vor einer TMS ausnahmslos auszuschalten, um ein wechselseitiges Fehlwirken auszuschließen.


Wie auch immer: Was Dystonie anbelangt, steckt die  Forschung der transkraniellen Hirnstimulation allerdings noch in den sogenannten Kinderschuhen. Doch: Aller Anfang ist schwer, weiterforschen hilft gewiss sehr!

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