Gleichsam wie unser Körper erkranken kann, kann dies auch unsere Seele. Die menschliche Seele ist die Gesamtheit des Erlebens und Empfindens, genauer genommen von uns selbst und unserer Umwelt sowie deren Wechselbeziehungen.
Gleichsam wie unser Körper eine Verletzung erleiden kann, kann dies auch unsere Seele; es gibt demgemäß physische wie psychische Trauma.
Körperlich beeinträchtigt zu sein, ist eine Sache, seelisch eine Andere. Körperliche Beeinträchtigungen sind gesellschaftlich akzeptiert. Seelische Beeinträchtigungen mitunter weniger.
Wie auch immer: Nicht selten zieht eine körperliche Erkrankung mit denen aus hier resultierenden Beeinträchtigungen, so auch bei Dystonie, über kurz oder lang eine seelische Beeinträchtigung nach sich. Chronische Schmerzen, Erschöpfung, körperliche Andersartigkeit und die Beeinträchtigung von Körperfunktionen gehen, im wahrsten Wortsinn, eben nicht spurlos an den Betroffenen vorbei.
Die gesellschaftliche Mangelakzeptanz psychischer Beeinträchtigungen, gleich woraus diese resultieren, liegt zum einen darin begründet, dass körperliche Beeinträchtigungen sichtbar sind bzw. sichtbar gemacht werden können, geistige regelmäßig nicht. Und, was man nicht sehen kann, kann es auch nicht wirklich geben. Zum anderen wird eine psychische Beeinträchtigung von Unkundigen reflexhaft mir einer "geistigen Behinderung" gleichgesetzt.
Demgemäß werden Menschen, die psychische beeinträchtigt sind, leicht stigmatisiert, will heißen von anderen als "negativ" bzw. "weniger wert" betrachtet und, darauf fußend, mitunter auch absonderlich behandelt. So wird in ihrer Anwesenheit eher abfällig über sie gesprochen. Es werden vielsagende Blicke ausgetauscht. Psychisch beeinträchtigte Menschen gelten als unberechenbar, Freunde brechen den Kontakt ab, Arbeitskollegen ziehen sich zurück.
Seelische Beeinträchtigungen lassen sich, je nach Art, Ursache und Dauer, wie folgt untergliedern:
Aller Aufklärung zum Trotz haben Menschen mit psychischen Erkrankungen auch heute noch mit den Folgen von Stigmatisierung zu kämpfen. Die Angst vor Zurückweisung und Ausgrenzung ist für sie eine enorme Belastung, die sich auch negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken kann.
Der Begriff "Psychotherapie" steht für eine Vielzahl an therapeutischen Verfahren, die darauf ausgerichtet sind, eine seelische Beeinträchtigung und aus ihr resultierende Folgen zunächst zu lindern und, beizeiten, bestenfalls zu heilen. Kurzum: Die Psychotherapie gibt es nicht.
Nicht zuletzt existieren so viel verschiedene psychologische Therapieformen, wie es Methoden gibt, die darauf ausgerichtet sind, dass Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung ihr persönliches seelisches Wohlbefinden wiedererlangen.
Psycholog:innen sind bestrebt, die psychische und mit hier häufig auch verbundene physische Gesundheit Einzelner, spezieller Gruppen bzw. Teile der Gesellschaft zu verbessern.
Dazu gehört es, bestehende Therapien anzuwenden und ggf. weiterzuentwickeln, um zunächst zu verhindern, dass sich eine "psychische Schieflage" zu einer psychischen Störung oder gar Erkrankungen auswächst. Sollte indes eines der letzteren bereits vorliegen, gilt es sich dieser mit jener Methode therapeutisch anzunehmen, die zum einen eine Linderung verspricht und zum anderen auch von den Betroffenen akzeptiert wird; denn "Psychotherapie ist eben nicht "Psychotherapie".
Bald mehr. Oder: Work in progress!
Erinnernde Hinweise
Bei Dystonie.Online handelt es sich um eine selbsthilfebasierte, weitgehend allgemeinsprachliche Beschreibung von Dystonie und jener Aspekte, die mit dieser Bewegungsstörung im Zusammenhang stehen bzw. stehen können. Demgemäß zielt diese Website nicht auf eine wissenschaftliche Allumfasstheit ab. Davon unbenommen bin ich für jedwede Anregungen und Ergänzungen dankbar!
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